Oktoberfest: Entstehung und wie es heute gefeiert wird

Oktoberfest München

Das Oktoberfest, von Münchnerinnen und Münchnern auch liebevoll die „Wiesn“ genannt, ist seit dem Jahr 1810 von der Theresienwiese nicht mehr wegzudenken. Längst hat sich das größte Volksfest der Welt zum Touristenmagnet entwickelt. Aber wie kam es überhaupt dazu?


Wie ist das Oktoberfest entstanden?

Am 12. Oktober 1810 fand die Hochzeit von Prinzregent Ludwig von Bayern, dem späteren König Ludwig I., und Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen statt. Für die damalige Bevölkerung der bayerischen Landeshauptstatt war dies ein guter Grund zum Feiern. Zu dem Anlass wurde ein Pferderennen veranstaltet – eine Idee des Kavallerie-Majors der Bayerischen Nationalgarde namens Andreas Michael Dall’Armi.

Diese Veranstaltung wurde am 17. Oktober desselben Jahres auf einer großen Wiese abgehalten, die damals noch am Stadtrand von München lag. Diese Wiese wurde später zu Ehren der Braut Theresienwiese genannt, weshalb das Oktoberfest für Einheimische auch abgekürzt „die Wiesn“ heißt – im Singular, nicht wie viele denken im Plural.

Die Veranstaltung kam so gut an, dass sie von da an jährlich stattfand – mit einigen Ausnahmen während der Kriege und Krankheitswellen wie zuletzt der Corona-Pandemie, in denen das Fest einige Jahre pausieren musste.


Warum wird das Oktoberfest im September gefeiert?

Da es im Oktober in München oft schon recht kühl und regnerisch ist, wurde das Oktoberfest im Jahr 1872 erstmals in der Geschichte nach vorne verlegt. Seitdem beginnt es immer am Samstag nach dem 15. September. Um seinem Namen dennoch gerecht zu werden, endet das Volksfest immer am ersten Sonntag im Oktober. Die Ausnahme: Fällt der Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober auf einen Montag oder Dienstag, endet das Oktoberfest erst am Feiertag.


Wie wird das Oktoberfest heute gefeiert?

Heute zieht das Oktoberfest jedes Jahr Feierwütige aus der ganzen Welt an. Dabei nahm das Münchner Volksfest nach seiner Entstehung erst Ende des 19. Jahrhunderts die Form an, wie wir sie heute kennen: mit Bierzelten und Fahrgeschäften. Zuvor wurde das Bier aus kleinen Buden ausgeschenkt. Die steigende Nachfrage und die Besucherströme veranlassten die Brauereien zur Errichtung der Zelte, die inzwischen richtige Festhallen für Tausende Gäste geworden sind.

In den Festzelten heizen die Musikkapellen die Stimmung an, es wird getanzt, gesungen, geschunkelt und natürlich kräftig mit den Maßkrügen angestoßen. Statt traditioneller Blasmusik sind heutzutage Party-Hits gefragt. Auch die Fahrgeschäfte werden immer wilder: Neben traditionellen Karussells und dem Riesenrad sorgen Achterbahnen und Geisterbahnen fürs Vergnügen bei Jung und Alt.

Seit dem 200. Jubiläum 2010, das wie damals bei der Hochzeit mit einem Pferderennen gefeiert wurde, findet in den Jahren, in denen das Bayerische Zentral-Landwirtschaftsfest pausiert, die „Oide Wiesn“ statt. Der separate Bereich lässt die alte Tradition der bayerischen Gemütlichkeit wieder aufleben, mit Blasmusik, Volkstanz und historischen Karussells.

Die Tracht hat sich übrigens erst wieder in den 2000er Jahren durchgesetzt. Inzwischen brezelt man sich für den Oktoberfest-Besuch gerne auf, weil erst in Dirndl und Lederhose die richtige Volksfeststimmung aufkommt.


Was ist das Besondere am Oktoberfest?

Als größtes Volksfest der Welt ist das Oktoberfest überall bekannt und zieht jedes Jahr die Menschen aus allen Kontinenten zum gemeinsamen Biertrinken und Fröhlichsein an. Amerika, Asien, Australien, Afrika – das Oktoberfest vereint die Nationen am Biertisch und fördert die Völkerverständigung durch gute Laune. Ob Besucherzahl, Bierkonsum oder Hendl-Verzehr: Jedes Jahr bricht das Oktoberfest neue Rekorde. Damit ist die Wiesn einfach einmalig.




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