Lederhose: Tradition, Herkunft & Bedeutung
Wer auf die Wiesn geht, zieht natürlich die Lederhose an. Auch bei anderen Festen und Feiertagen wird heutzutage gerne Tracht getragen. Aber woher kommt die Tradition und seit wann gibt es die Lederhose überhaupt?
Wo hat die Lederhose ihren Ursprung?
Ihren Ursprung hat die Lederhose im 18. Jahrhundert als robuste Arbeitskleidung für Bauern, Holzfäller und Jäger – eben körperlich schwer arbeitenden Männern, die täglich der Witterung ausgesetzt waren. Damals wurden die kurzen Arbeitshosen noch von Sattlern oder Gerbern von Hand aus Leder genäht. Sie sollten bei der Arbeit draußen in der Natur warm, bequem und strapazierfähig sein, ebenso Nässe abhalten. Schon früh wurde hochwertiges Hirschleder verarbeitet, um langlebige Hosen zu fertigen. Die Form mit kurzen Hosenbeinen, Latz und Hosenträgern bestand von Anfang an, die typischen Stickereien und Farben entwickelten sich jedoch erst später.
In Deutschland wird die Lederhose vor allem in Bayern verortet. Dabei gehört sie auch in Österreich, der Schweiz und in Südtirol zur landestypischen Tracht – eben in den Alpen- und Gebirgsregionen.
Wann wurde die Lederhose zur Tradition?
Die alltägliche Gebrauchshose erfuhr in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein Upgrade und wurde vom Gegenstand zum Kulturgut. Das hat sie der Gründung zahlreicher Heimat- und Trachtenvereine zu verdanken, die sich damals auf regionale Bräuche, Tradition und Heimatpflege besannen und die bayerische Kultur bewahren und fortführen wollten. Die Lederhose galt dabei als Symbol, um sich deutlich von der Stadtbevölkerung abzugrenzen. Sie wurde zur Tracht, die schon bald auch der Adel für sich entdeckte. Als König Ludwig II. bei offiziellen Empfängen mit Lederhose auftauchte, wurde das Kleidungsstück endgültig salonfähig.

Welche Bedeutung hat die Lederhose?
Für viele Männer bedeutet die Lederhose Heimat und Tradition. Aus dem ursprünglichen Arbeitsgewand ist die Festtagshose geworden. Die Lederhose wird zu besonderen Anlässen angezogen, beispielsweise zu Familienfeiern, zur Taufe, zur Kommunion, zu Weihnachten, zur Kirchweih oder zum Wiesn-Bummel. Durch die große Auswahl an Farbtönen und Stickereien findet inzwischen jeder sein Lieblingsstück, das er gar nicht mehr ausziehen möchte.
Seit wann wird die Lederhose auf dem Oktoberfest getragen?
Dass Städter auf dem Oktoberfest in München Lederhose tragen, ist keine Selbstverständlichkeit. Denn lange verweigerte man sich der Tracht, um sich von der Landbevölkerung abzuheben. Erst ab den 1970er Jahren hielt die Trachtenmode allmählich Einzug auf der Wiesn. Einen wahren Boom gab es dann zur Jahrtausendwende. Seitdem sind Dirndl und Lederhose als Wiesn-Outfit nicht mehr wegzudenken.
Welche Vorteile hat eine Lederhose?
Eine hochwertige Lederhose ist weit mehr als nur ein Kleidungsstück. Denn eine gescheite Hirschlederne
• ist äußerst strapazierfähig• hält warm
• kühlt bei Hitze
• schützt vor Regen
Alles gute Gründe, warum immer mehr Herren nicht nur auf dem Oktoberfest in ihre Lederhose schlüpfen. Die Hirschlederne wird inzwischen von vielen auch in der Freizeit gerne getragen – umso mehr lohnt der Kauf eines Qualitätsprodukts.
Was trägt ein Mann unter der Lederhose?
Es ist ein bisschen wie der Mythos mit den Schottenröcken: Was trägt Mann eigentlich unter der Lederhose? Unterhose ja oder nein? Bis in die 1940er Jahre lautete die Antwort noch ganz klar: Nein! Doch inzwischen sehen auch Männer den hygienischen Vorteil einer Unterhose, und ein bisschen bequemer ist es ebenfalls.